On tour wie ihr!

Seit 2015 sind wir mit unserer Initiative „1000 gute Gründe“ auf zahlreichen Events unterwegs, um unsere Begeisterung für Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse zu teilen – kreativ, manchmal provokant und schrill, aber immer aufmerksamkeitsstark und individuell.

 

Von Festivals wie Parookaville und San Hejmo bis hin zu TV-Events wie dem Deutschen Filmpreis, Germanys next Topmodel oder der Einslive Krone: Mit kreative und interaktive Ideen bringen wir Menschen jeden Alters mit der Vielfalt unserer Branche in Kontakt. Und mit Workshops und Influencer-Kollaborationen machen wir Themen rund um Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse erlebbar und erreichen über Social Media auch die digitale Generation.

 

Die Events der letzten 10 Jahre haben uns gezeigt: Es gibt mehr als 1000 gute Gründe, sich für frische grüne Produkte zu begeistern – und wir sind stolz darauf, diese Überzeugung mit der nächsten Generation zu teilen.

Aus Steinwüsten werden Blütenmeere

Aus Steinwüsten werden Blütenmeere

Gerade in Vorgärten sieht man es in den letzten Jahren oft: Die Erde ist ganzflächig mit Kies oder Schotter bedeckt, lediglich der eine oder andere immergrüne Busch sorgt für etwas Abwechslung. Doch das vermeintlich pflegeleichte Beet hat meist mehr Nach- als Vorteile.

Der Herbst steht fast vor der Tür – also die perfekte Zeit, um das Gartenjahr 2022 zu planen und somit auch eine passende Chance, sich Gedanken über einen „Schottergarten" zu machen. Vermutlich sollte der eine pflegeleichte Lösung sein: Eine mit Kies oder Schotter abgedeckte Fläche müsste ja immer ordentlich aussehen und keine Arbeit machen. So die Theorie. Doch diese entpuppt sich nicht selten als ebenso grau wie die verwendeten Steine. Das erklärt der 1000 gute Gründe-Gärtner Tristan so: „Unter den Steinen liegt meist eine Folie, um die Fläche von Wildkräutern frei zu halten. Aber schneller als man denkt, sammeln sich darauf Nährstoffe und fliegende Samen. Pflanzen, Moose und Algen verbreiten sich und man bekommt sie zwischen den Steinen schlecht heraus. Dann ist eine aufwendige Reinigung oder sogar ein Austausch nötig, und das kann teuer werden.“

Der angebliche Vorteil beruht also auf einer Fehleinschätzung. Darüber hinaus haben Schottergärten aber noch weitere handfeste Nachteile, gerade angesichts der extremen Sommer in den letzten Jahren: Während Bäume und Pflanzen für Schatten und Verdunstung sorgen und damit die Temperatur senken, heizen sich Steine bei Wärme auf – und sorgen sogar nachts noch für höhere Temperaturen. Man schafft sich selbst ein ungünstiges Kleinklima am Haus, das sogar noch mit einer höheren Belastung durch Staub- und Schadstoffe einhergeht, da diese sonst durch Pflanzen gebunden werden. Darüber hinaus nehmen die solcherart versiegelten Flächen Regenwasser nur schlecht oder gar nicht auf. Die Folge: Das Wasser fließt schnell zusammen, überlastet die Kanalisation und gelangt im schlimmsten Fall in Keller und Gebäude. Entsprechend fallen übrigens für versiegelte Flächen auch höhere Abwassergebühren an. Zu guter Letzt sind Schottergärten für die Natur lebloses Gebiet: Insekten, Kleinlebewesen oder Vögel finden keine Nahrung, die Erde unter den Steinen ist so verdichtet, dass sie kein funktionierendes Bodenleben mehr zeigt.

Manch einer, der den einfachen Verlockungen des Schottergartens gefolgt ist, kommt daher heute ins Grübeln. Die Alternative ist für Gartenexpert*innen ganz klar: Sträucher und Stauden sorgen für ein gutes Klima, bieten Lebensräume für Tiere und sind bei richtiger Auswahl sehr pflegeleicht und langlebig. Und sie sind unglaublich vielfältig: Von immergrünem Formschnitt über unkomplizierte Bodendecker bis zu überbordender Blütenpracht ist alles möglich. Dabei gibt es nur eine wichtige Regel, die der Pflanzenexperte Tristan zusammenfasst: „Pflanzen sind Lebewesen. Sie gedeihen nur da gut, wo sie sich auch wohlfühlen. Ein Rosengarten im Schatten geht nicht und ein Hortensienbeet in der prallen Sonne wird im Sommer eben leiden. Da sind viele Enttäuschungen und viel Arbeit vorprogrammiert.“ Wenn man nicht selbst recherchieren und sich einarbeiten möchte, kann man sich daher am besten an die Profis in einer Gärtnerei oder im Gartencenter wenden: „Schildern Sie den Mitarbeiter*innen Ihre Gartensituation und lassen Sie sich beraten. Gemeinsam finden Sie bestimmt die idealen Pflanzen für Ihren Vorgarten.“

Und man muss ja auch gar nicht ganz von Kies oder Findlingen Abstand nehmen: Steine gehören zu einem gelungenen Gartenkonzept oft dazu. Im klassischen Kiesgarten nach Beth Chatto dienen sie zum Beispiel ebenfalls oft als Bodenabdeckung, allerdings in Verbindung mit einer üppigen Bepflanzung. In kleinen Anteilen sorgen sie hier für ein angenehmes Klima für wärmeliebende und trockenheitsverträgliche Pflanzen der Mittelmeer- und Steppenregionen. Da kann man dann tatsächlich von einem pflegeleichten Garten sprechen, denn das Gießen entfällt, Dünger benötigen die Hungerkünstler auch nur selten und Unkraut wird durch die dichte Bepflanzung recht gut unterdrückt. Darüber hinaus bietet der Garten in jeder Jahreszeit einen neuen spannenden Anblick, erfreut mit würzigem Kräuterduft und lockt Insekten und andere Tiere an.

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