Anlegen eines Staudenbeetes
Anlegen eines Staudenbeetes
Tipp und Tricks für Anfänger
Das Anlegen eines Staudenbeetes ist eine eher anspruchsvolle Aufgabe, aber mit den richtigen Tipps und ein wenig Wissen können auch Anfänger ein Staudenbeet planen, an dem sie sich in jedem Jahr mit nur wenig Aufwand freuen können. Wie genau ihr das hinbekommt, zeigt euch Caro von „Hauptstadtgarten“. Neben der Beetplanung und dem Vorgehen im Allgemeinen findet ihr hier Inspirationen und eine Menge Tipps rund um das Thema „Staudenbeet“.
Beetplanung
Bevor ihr mit der Planung eures Staudenbeetes beginnt, macht euch am besten schon im Vorfeld mit den Unterschieden und Bedürfnissen einzelner Kulturen vertraut. Hierzu gehören beispielsweise die folgenden Fragestellungen:
- Wie groß wird meine Pflanze?
- Wann blüht meine Pflanze und welche Farbe hat sie?
- Handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze oder ist sie bereits nach einem Jahr wieder verschwunden?
- Welchen Boden benötigt sie?
- Mag meine Pflanze lieber Sonne oder Schatten?
Es ist hilfreich, wenn ihr euch einen Beetplan erstellt: In diesen Plan könnt ihr mögliche Kombinationen einzeichnen und die benötigten Mengen der einzelnen Pflanzen somit besser abschätzen. Dementsprechend vermeidet ihr spätere Fehl- und Überkäufe.
TIPP: Achtet bei eurem Einkauf stets darauf, dass ihr die Pflanzen passend zu eurem Standort kauft. Pflanzen, die viel Sonne benötigen, werden in einem Schattenbeet kaum blühen und umgekehrt vertragen ausgewiesene Schattenstauden keine pralle Sonne. Schaut beim Einkauf also am besten kurz auf´s Etikett, wenn ihr euch nicht sicher seid oder fragt beim Gärtner oder Blumenhändler nach.
Gestaltungsprinzipien
In eurem Staudenbeet sind ganz unterschiedliche Kombinationen möglich. Ihr könnt ähnliche Pflanzen kombinieren oder ihr arbeitet mit Kontrasten.
Bei der Gruppierung von Pflanzen ist es sinnvoll, höhere Stauden nach hinten setzen; somit sind auch flachere Exemplare noch sichtbar und ihr erreicht eine Tiefenwirkung des Beetes. Als Alternative dazu könnt ihr selbstverständlich auch einzelne Pflanzen in regelmäßigem Rhythmus auf der Fläche durchmischen. Hierbei sieht es besonders schön aus, wenn sich die höheren und niedrigeren Pflanzen abwechseln.
TIPP: Kombiniert gerne Arten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen. Somit habt ihr im Idealfall von Februar bis November immer einen „Hingucker“ im Beet. Aber keinen Stress – ergänzen, umpflanzen oder auch neu ordnen könnt ihr zu jeder Zeit.
Inspirationen fürs Staudenbeet
Lasst euch bei der Planung eures Staudenbeetes von anderen Gärten, beispielsweise Schaugärten oder auch tollen Parks, inspirieren. Aber auch in Zeitschriften oder auf Gartenschauen findet ihr vielfältige Möglichkeiten, wie ihr euer Staudenbeet gestalten könnt, da hier nicht nur einzelne Pflanzen, sondern Kombinationen aus mehreren Pflanzenarten gezeigt werden.
Macht euch am besten die folgenden Notizen zu den Pflanzen, die euch gefallen – das erleichtert die spätere Planung oder Umgestaltung:
- Art und Sorte
- Ansprüche an den Standort (Boden und Sonne)
- Blütenfarbe
- Blütezeit
- Ungefähre Größe
- Blattformen und Farbe der Blätter
- „Immergrüne“ oder „kahle“ Pflanzen im Winter
- Aussehen der Samenstände
Bepflanzung eines Staudenbeetes im Frühling
Für Anfänger ist das Pflanzen im Frühling nicht ganz einfach, da es hier einige Herausforderungen gibt. Zum einen wirken Jungpflanzen in ihren kleinen Töpfen und ohne Laub teilweise schon recht mickrig. Und zum anderen dauert es oft auch mehrere Jahre, bis die neu gepflanzten Stauden auch wirklich zusammengewachsen sind. Somit wirken Staudenbeete in den ersten Jahren oft etwas kahl.
Um das zu vermeiden, könnt ihr aber auch bereits zu Beginn etwas dichter pflanzen und später ausdünnen oder ihr setzt in den ersten Jahren schnell wachsende, einjährige Sommerblumen dazwischen und füllt eure Lücken damit auf.
Bevor ihr mit der Pflanzung beginnt, verteilt zunächst einmal alle Pflanzen. Startet hierbei mit den größten, schönsten oder auch wichtigsten Exemplaren und platziert im Anschluss alle anderen. Mit dem Eingraben startet ihr erst, wenn auch wirklich alle Pflanze an der richtigen Stelle stehen, sodass ihr einzelne Stauden noch schnell „umplatzieren“ könnt.
Sollen Farben und Strukturen weich ineinander übergehen, platziert die Pflanzen am besten wie die Profis in einer platzsparenden Dreiecksform ins Beet.
TIPP: Damit euer neues Staudenbeet schnell schön aussieht, pflanzt am besten einen Teil vorgetriebener Pflanzen im belaubten oder idealerweise sogar blühenden Zustand. Das hat den Vorteil, dass ihr zum einen besser abschätzen könnt, wie groß die einzelnen Pflanzen werden und ihr zum anderen schon etwas Farbe in eurem Beet habt. Tolle und zum Teil auch speziellere Pflanzen erhaltet ihr in einer Gärtnerei vor Ort, einem gut sortierten Gartencenter oder aber beim Blumenhändler eures Vertrauens.
Extra-TIPP: Selbstverständlich könnt ihr auf die noch freien Stellen auch Tontöpfe setzen, die ihr mit vorgetriebenen Tulpen oder Narzissen befüllt. Bei dem Pflanzen von Zwiebelblumen in Töpfe habt ihr gleich mehrere Vorteile: So könnt ihr nicht nur die abgeblühten Pflanzen später aus dem Beet nehmen und bis zum Verwelken des Laubs woanders „parken“ (damit die Zwiebeln Kraft für das nächste Jahr sammeln können), sondern eure Blumenzwiebeln auch besser vor Wühlmäusen schützen. Und selbstverständlich könnt ihr auch eure verblühte Osterdeko, wie beispielsweise Tulpen oder Narzissen im Topf, in euren Garten einpflanzen und euch im nächsten Jahr in der Blütezeit erneut freuen.
Weitere Tipps bei der Beetplanung
- Schiebt euren Perfektionismus beiseite.
- Achtet auf die Pflanzenart UND auch auf die Sorte.
- Solltet ihr Lust haben, könnt ihr immer nach- oder auch umpflanzen.
- Nicht vergessen: Macht euch pro Saison mindestens ein Übersichtsfoto eures angelegten Beetes, da man über den Winter gerne mal vergisst, welche Pflanzen wo wachsen. Somit vermeidet ihr ein „Überpflanzen“ bereits bestehender Kombinationen im nächsten Frühling.
Tipps für die Pflege von Staudenbeeten
- Vermeidet offene Flächen: Hier können sich Wildkräuter leicht ansiedeln und sich vermehren. Am besten pflanzt ihr einige pflegeleichte Bodendecker oder ihr mulcht eure offenen Flächen mit Häckselgut.
- Geht bei der Planung eures Gartens standort- und bodengerecht vor. Haben eure Pflanzen den geeigneten Boden, die richtige Menge an Sonnenlicht und passende Klimaverhältnisse, wachsen sie besser und brauchen deutlich weniger Pflege.
- Offene Beetflächen könnt ihr mit einer Mulchschicht (beispielsweise aus Holzhäckseln) bedecken. Der Boden trocknet damit langsamer aus bietet unerwünschten Wildkräutern weniger Lebensraum.
- Vor dem Mulchen bestreut ihr eure Beetfläche ggf. dünn mit Hornspänen, die sich mit der Zeit zersetzen und somit für eine natürliche Düngung sorgen.
- Direkt bei der Pflanzung könnt ihr schon einen Tropfschlauch als (automatische) Bewässerung zwischen die Pflanzen legen. Dieser verschwindet im Laufe der Zeit unter den Blättern oder der Mulchschicht und fällt somit nicht mehr auf.
Übrigens: In Caros Beet haben die folgenden Stauden einen Platz gefunden:
Höhere Stauden
- Purpurblütige Königskerze (Verbascum phoeniceum)
- Bartlose Wiesen-Schwertlilie (Iris sibirica)
- Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
- Orientalischer Mohn ‘Princ. Victoria Louise’ (Papaver orientale ‘Princ. Victoria Louise’)
- Eisenkraut (Verbena bonariensis)
- Jakobsleiter (Polemonium caeruleum)
Mittelhohe Stauden
- Strand-Grasnelke (Armeria maritima)
- Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) – im Herbst auch als Zwiebeln erhältlich
- Schaumblüte (tiarella cordifolia)
- Küchenschelle (Pulsatilla)
- Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
- Beetrose ‘Sweet Pretty’
Niedrigere Stauden
- Hornveilchen (Viola cornuta)
- Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)
- Krokus ‘Ard Schenk’ (crocus crysanthus ‘Ard Schenk’) – im Herbst auch als Zwiebeln erhältlich
- Strahlen Windröschen (anemone blanda)