Blütenfest im Herbst

Calluna, die Heide, ist die beliebteste Pflanze der Saison. Kein Wunder: dank neuer Farben, neuer Formen und Blüten findet sich für jede Dekoration die passende Pflanze.

Straelen, 26.09.2023

Jedes Jahr – spätestens im Herbst – kommt ihre große Zeit: Calluna vulgaris, die heimische Sommerheide, auch Besenheide genannt. In einer Saison, in der das Angebot an Blüten draußen geringer wird, schmückt sie sich mit zahlreichen kleinen Knospen in kräftigen Farben. Auch 2022 war die Sommerheide deshalb wieder die beliebteste Beet- und Balkonpflanze der Deutschen – gleichauf mit den Geranien. Laut den Branchenprofis der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ geht der Trend bei Callunen 2023 zu knalligen Farben sowie Kombinationen in verschiedenen Farben oder zusammen mit anderen Herbstpflanzen. Jedes Jahr kommen bei den Heidepflanzen immer wieder neue Züchtungen auf den Markt, die in vielerlei Hinsicht begeistern. Das Team der Initiative fasst die wichtigsten Kriterien zusammen:

Neue Farben. Die Blütenfarbe ist ein wichtiger Punkt bei der Auswahl neuer Sorten. Durch ihre vielen Einzelblüten haben Callunen eine starke Flächenwirkung, die in kräftigen Farben noch schöner strahlt. Inzwischen reicht das Spektrum von elegantem Weiß über leuchtendes Gelb und Orange sowie romantisches Rosa bis hin zu starkem Rot oder Violett. Auch die Laubfarbe kann variieren zwischen sattem oder hellem Grün, Gelbtönen oder Silbergrau. Zudem gibt es auch mehrfarbige Pflanzen. Die Calluna Quattro Girlsâ beispielsweise blüht, wie der Name schon sagt, in vier Farben: Rot, Weiß, Lila und Gelb. Es gibt sogar schon Züchtungen, die in gleich sieben Farben erstrahlen. Mit den mehrfarbigen Exemplaren kann man perfekt einzelne kleine Akzente setzen – zum Beispiel im Topf auf dem Tisch. In großflächiger Pflanzung sorgt das lockere Farbgemisch für Bewegung und Lebendigkeit.

Neue Formen. Klassisch wachsen Callunen buschig aufrecht, sie werden höchstens 50 Zentimeter hoch. Damit eignen sie sich gut für Topf und Balkonkasten, aber auch für Flächenpflanzungen. Seltener sind die kriechenden Sorten. Im Topf hängen sie malerisch über und verdecken Erde und Ränder. Um in einem Ensemble eine Struktur nach oben zu erhalten, kann man die Heide in Pyramidenform erziehen: Sie wächst dann etwas schmaler und höher. In dieser Wuchsform, unterstützt durch die nadeligen Blätter, erinnert sie an eine kleine Tanne – unter Umständen auch eine interessante Idee für den Übergang vom Herbst in die Adventszeit.

Neue Blüten. An den Blüten der Sommerheide hat man normalerweise rund vier bis fünf Wochen Freude, auch Insekten fliegen das zusätzliche Nahrungsangebot gerne an. Dann sind sie verblüht und geben mit ihren immergrünen Blättern dem Topf oder Beet weiterhin Struktur, aber keine Farbe mehr. Länger hält eine Züchtungsform der Sommerheide, die so genannte Knospenheide: Ihre Knospen blühen nicht auf, sondern bleiben geschlossen. Die Blütenfarbe bleibt so über mehrere Monate und auch bei Frost gut erhalten. Allerdings finden Bienen und Hummeln hier keinerlei Nahrung. Die Pflanzenprofis der Initiative empfehlen daher, die Knospenheide eher gezielt in den hausnahen Bereichen einzusetzen: zum Beispiel als einzelne Töpfe auf dem Balkontisch.

Callunen gibt es also für die unterschiedlichsten Deko-Stile und Ansprüche. Und es gibt einen weiteren Vorteil, der den Herbstblüher so beliebt macht: Die Sommerheide ist relativ pflegeleicht. Für einen begrenzten Zeitraum im Topf braucht sie nur etwas lockere normale Blumenerde, einen guten Wasserabzug und ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen. Lediglich austrocknen oder komplett durchfrieren sollte der Ballen nicht. Im Beet ausgepflanzt können Besenheiden bis zu 40 Jahre alt werden. Dafür benötigen sie aber unbedingt einen sauren Boden – Rhododendronerde mit etwas Sand gemischt ist gut geeignet. Wenn man sie im Frühjahr jedes Jahr kräftig zurückschneidet, bleiben sie im Beet lange schön.

Ein weiterer alter Name der Sommerheide ist „Besenheide“: Er kommt tatsächlich daher, dass man die grünen Zweige früher zu Besen gebunden hat. Heute verwenden Deko-Profis die Blütenzweige eher zum Dekorieren: zum Beispiel für ein herbstliches Windlicht oder einen romantischen Blütenkranz. Oder man inszeniert die ganze Pflanze einfach mit passenden Accessoires der Saison, wie Kürbissen oder buntem Laub. Ideen und Tipps rund um die herbstliche Dekoration geben die Experten der Initiative „1000 gute Gründe“ auf der Website www.1000gutegruende.de.

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