Von der Hand in den Mund: Endlich wieder Spargelzeit
Von der Hand in den Mund: Endlich wieder Spargelzeit
Seine Ernte ist nicht ganz leicht, denn Spargel wird per Handarbeit aus dem Boden geholt. Aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, denn für echte Spargelfans beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres.
Straelen, 11.04.2023
Es ist wieder so weit! Ob in Beelitz oder Bornheim, in Schwetzingen oder Schrobenhausen, in Effeld, Walbeck oder Lampertheim – deutschlandweit beginnt in diesen Tagen die Spargelernte. Manche Menschen kümmert das wenig. Für viele andere aber beginnt jetzt eine Zeit des Genießens, die bis zum Ende der Erntezeit, dem Johannistag am 24. Juni, dauert. Mittlerweile ist die Spargelküche so variantenreich, dass man tatsächlich an jedem Tag ein anderes Gericht mit diesem Saisongemüse zubereiten könnte: von klassisch mit Kartoffeln über eine belegte Tarte bis zum Nudelsalat. Aber auch wer Spargel nur ein- oder zweimal pro Woche isst, lebt gesünder. 1000 gute Gründe, sich einmal näher mit dieser Köstlichkeit zu beschäftigen.
Vor dem Genuss steht auch heute noch die mühevolle Handarbeit, denn die kostbaren weißen Stangen stecken tief in der Erde. Um sie herauszuholen, benötigt man eine sogennante Spargelstechhilfe. Diese besteht aus einem langen Griff mit einer gebogenen Metallklinge, die am Ende spitz zuläuft. Die Stechhilfe wird in einem 45-Grad-Winkel neben der Spargelstange in den Boden gestochen, dann vorsichtig zur Stange hingedrückt, um diese aus dem Boden zu stechen. Dafür ist schon einiges Geschick nötig – und zwar Stange für Stange. Auf diese Weise ernteten die Erzeugerbetriebe hierzulande im letzten Jahr laut statistischem Bundesamt rund 110.300 Tonnen Spargel. Hinzu kommt noch der grüne Spargel, der oberirdisch geerntet wird.
Bei diesem hohen Aufwand ist es kein Wunder, dass weißer Spargel nicht sehr günstig zu haben ist – auch jener mit besonderem Herkunftsnachweis und langer Tradition aus Regionen, die das Saisongemüse mit Spargelköniginnen oder -prinzen zusätzlich adeln. Darin dokumentiert sich der Stolz des jeweiligen Anbaugebiets auf das eigene Erzeugnis. Und tatsächlich macht es geschmacklich schon einen Unterschied, ob man die weißen Stangen zum Beispiel vom Niederrhein oder aus Brandenburg genießt, der Boden im niedersächsischen Nienburg ist eben anders als der im nordrhein-westfälischen Urdenbach. Die Qualität der Erde, in der die schmalen Säulen gedeihen, wirkt sich auf die geschmacklichen Nuancen aus. Dass sie alle gleichermaßen köstlich sind, versteht sich für Spargel-Liebhaber von selbst.
Besonders gut zur Geltung kommt ihr Geschmack bei der klassischen Zubereitung. Dabei schält man den weißen Spargel mit einem Sparschäler, entfernt die unteren Enden und kocht ihn 10 bis 15 Minuten in Wasser mit etwas Salz, Zucker und einer Zitronenscheibe – und zwar nur so lange, dass er noch bissfest ist. Andere dünsten ihn lieber über einem Wasserbad und schwören darauf, dass sein angenehm nussiger, leicht bitterer Geschmack so noch besser zur Geltung kommt. Wieder andere sagen, erst die zerlassene Butter, die man über die gekochten Stangen gibt, bringe sein Aroma voll zur Geltung. Aber egal, wie auch immer man Spargel genießt, gesund ist er in jedem Fall. Denn mit gerade mal rund 20 Kilokalorien pro 100 Gramm bringt er jede Menge Power mit: So deckt ein halbes Kilo Spargel in etwa die Hälfte unseres Tagesbedarfs an Folsäure – gut für Blutbildung und Zellerneuerung. Außerdem bringt Spargel mit seiner leicht entwässernden Wirkung unseren Stoffwechsel in Schwung. Grüner Spargel enthält zusätzlich mehr vom Provitamin A.
Ob man in der Saison nun jeden Tag oder einfach nur ab und zu Spargel essen möchte: Unter www.1000gutegruende.de finden sich weitere Informationen und jede Menge köstliche Spargelrezepte – zusammengestellt von Ernährungsexperten und angesagten Foodbloggern.
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